CDA-Interview mit Dir. Thomas

SCHULE AKTIV: In welchem zeitlichen Ausmaß werden die iPads im Unterricht eingesetzt? Und in welchen Unterrichtsfächern werden sie am meisten verwendet?

Dir. Hannes Thomas: Das ist sehr LehrerInnen abhängig! Mehr die Hälfte (25 von 42) der Jennersdorfer iNMS-LehrerInnen hat bereits ein iPad! Ungefähr 10 KollegInnen verwenden das iPad täglich, wenn nicht sogar schon stündlich 😉 Besonders häufig wird das Tablet in ME, D, E, REL, GS, BU oder auch GW verwendet. Einige KollegInnen verwenden das Tablet leider so gut wie gar nicht 🙁

 

SCHULE AKTIV: Vor zwei Jahren war das iPad noch ein Synonym für ein Tablet, inzwischen laufen beinahe zwei Drittel aller weltweit hergestellten Tablets mit dem Android-Betriebssystem. Die meisten Android-Tablets sind sogar erheblich günstiger als die Apple-Geräte? Würden Sie in Zukunft aus Kostengründen auch Android-Geräte anschaffen?

Dir. Hannes Thomas: Nein, da eine Systemmischung in der Schule nicht sinnvoll wäre. Auch ist die Infrastruktur (z.B.: AppleTV & Smartboards) bereits optimal an die iPad-Lösung angepasst. Und die Qualität der iPads, sowie das sehr umfangreiche Softwareangebot (Apps) sind wirklich hervorragend.

 

SCHULE AKTIV: Ein Windows-Tablet wäre weitgehend kompatibel mit einem Windows 8-PC. Wären aus diesem Grund nicht Windows-Tablets den iPads und ggfs. Android-Tablets vorzuziehen?

Dir. Hannes Thomas: Nein, wir haben mit den iPads sehr gute Erfahrungen gemacht, auch die notwendige Kompatibilität zur Windowswelt ist ja eh schon großteils gegeben.  An die Grenzen stoßen wir leider immer wieder bei Flash- und Java-Applikationen …

 

SCHULE AKTIV: Wie bruchsicher sind die iPads. Wir könnten uns vorstellen, dass so ein Tablet ab und an mal vom Tisch fällt, wenn nicht während des Unterrichts dann eventuell in der Pause. Wie sorgsam gehen die SchülerInnen mit den Geräten um?

Dir. Hannes Thomas: Zu meiner Überraschung ist das nicht wirklich ein Problem. Wir haben derzeit ca. 150 iPads an unserer Schule und bis heute gab es nur drei echte Schäden: 1x einen defekten Akku und 2x ein  gesprungenes Display. Sogar die Generation der 1. iPads (28 Stk. iPad1) läuft immer noch völlig unproblematisch und ohne jegliche Ausfälle. (Nur AppleTV klappt da leider nicht).

 

SCHULE AKTIV: Wie fällt Ihre Bilanz nach drei Jahren iPad in der Schule aus? Welchen Rat würden Sie allgemein Ihren Kollegen bzw. Kolleginnen mitgeben, und welchen jenen, die digitalen Lernformen wie dem Lernen mit einem Tablet nicht viel abgewinnen können?

Dir. Hannes Thomas: Ich persönlich bin absolut davon überzeugt, dass Tablets schon sehr bald zu den „Alltagsutensilien“ der SchülerInnen in der Schultasche gehören werden. Das iPad hat unendlich viele Einsatzmöglichkeiten (derzeit bereits über 400.000 Apps!) und ist somit bereits heute für viele unserer LehrerInnen aus dem Klassenzimmer nicht mehr wegzudenken. Wir haben vor drei Jahren mit fünf LehrerInnen-iPads gestartet – aktuell sind es bereits 25! Und es werden kontinuierlich mehr 😉
iPads sind natürlich auch für die alltägliche Schulverwaltung bestens zu gebrauchen: Digitale Klassenzimmer, SchülerInnenlisten, Dateiablage, Aufzeichnungen, Internetrecherche, Foto- und Filmkamera, webAS, Lernplattformen, Unterrichtsvorbereitung oder die damit so effiziente und einfache Verwendung  
der täglichen Dienstpost =  eMails.
Außerdem gehe ich davon aus, dass es schon sehr bald auch approbierte ibooks geben wird, die die Schulbuchszene dann auf den Kopf stellen werden (indiziert, approbiert, verlinkt, vernetzt, vertont, interaktiv, multimedial, augmented reality, QR-Scans, etc.)!

SCHULE AKTIV: Was halten Sie von LehrerInnen, welche die Meinung vertreten, dass Tablets bei schriftlichen Prüfungen nichts verloren hätten, weil die SchülerInnen damit ja alles nachschlagen könnten und sich nichts mehr merken müssten.

Dir. Hannes Thomas: Da ist die IKT-Administration gefordert … WIFI AUS!

SCHULE AKTIV: Was ist aus Ihrer Sicht der größte Vorteil beim Lernen mit Tablets, was der größte Nachteil?

Dir. Hannes Thomas: Vorteile des iPad-Einsatzes:

 

(Datei als attachment)

Nachteile:

Im Unterricht (und vor allem in den Pausen!) ist natürlich sehr genau darauf zu achten, dass das iPad nicht missbräuchlich verwendet wird. Unerlaubte Fotos oder Videos können  damit ganz schnell in Facebook (oder wo auch immer!) auftauchen …
Eine entsprechend gute Firewall mit sehr rigoros gesetzten Filtern  ist in einer Schule daher unabkömmlich. Ebenso Nutzungsvereinbarungen, die von SchülerInnen und Eltern unterschrieben werden müssen und Sanktionen, die nach Überschreitungen unbedingt konsequent eingehalten werden sollten.

Laut Rückmeldungen der Eltern wird das iPad zu Hause sehr oft auch als Spielkonsole verwendet, was immer wieder zu Kinder-Eltern Konflikten führt. Bei uns in der Schule ist das Spielen in den Pausen generell untersagt. Nur in Freistunden bzw. in der Zeit zwischen  Vor- und Nachmittagsunterricht darf auch gespielt werden.

SCHULE AKTIV: Wie sehen Sie technische Ausstattung von Schulklassen in zehn Jahren? Werden alle SchülerInnen ihr eigenes Tablet besitzen und verwenden dürfen?

Dir. Hannes Thomas: Davon bin ich absolut überzeugt ;-)) Und hoffentlich bald auch alle LehrerInnen …!